Im privaten Bereich lässt sich ein Effekt der steigenden Energiepreise direkt feststellen: Der Konsum lässt nach – es trifft den trifft Handel und Konsumartikelhersteller – all das, was man sich nicht unbedingt leisten muss, das wird erst einmal zurückgestellt. So wird es die Bekleidungsgeschäfte treffen, ebenso aber z. B. auch das durch Corona bereits gebeutelte Gastgewerbe.
Haupt Leidtragender der Energiepreise ist aber erst einmal die energieintensive Industrie. Hier steigen die Kosten massiv. Es trifft viele Branchen auf breiter Front.
Baustoffe, Chemie, Glas, Metalle, Papier und Stahl stehen am Anfang der Wertschöpfungskette und verteuern so ein breites Spektrum an Sekundärprodukten. Die energieintensiven Industrien nehmen in unserer Wirtschaft eine Schlüsselposition ein. Um Grundchemikalien, Aluminium, verschiedene Metalle, Dämm- und Kunststoffe sowie, Papier und Karton, Glas, Glasfasern, Stahl, Zement, Kalk, Gips und Keramik herzustellen, wird viel Energie benötigt. Damit ist direkt oder indirekt die gesamte verarbeitende Industrie betroffen.
Für die Baubranche bedeutet das weiter gedämpfte Nachfrage, nachdem erst knappe Kapazitäten und dann Auflagen durch Nachhaltigkeit zu Preissteigerungen geführt haben. Wir werden hier ein weiteres Abschmelzen der Bautätigkeit sehen. Die Baupreise steigen deutlich stärker als die Mieten und machen Bauen damit unattraktiv. Langfristig führt dieses zu Überkapazitäten in allen Bereichen der Bauwirtschaft mit entsprechenden Liquiditätskonsequenzen und Anpassungsnotwendigkeiten
Die gesamte Verpackung wird teurer, damit auch die Konsumartikel.
Grundchemie ist in vielen Produkten enthalten oder für die Produkterstellung notwendig, was die Preise auf breiter Front weiter treibt und die Nachfrage schwächt. In der Automobilindustrie haben wir ja schon massive Preissteigerungen, wenn auch z. Zt. ehr aus Knappheit bestimmter Vorprodukte (Halbleiter).