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Sanktionslisten im Fokus: Bedeutung und Vorgehensweise

Was ist bei Sanktionslisten zu beachten und wie können Unternehmen bei der Prüfung vorgehen? Erfahren Sie mehr im SCHUMANN Insights.
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, Prof. Dr. Matthias Schumann

Die Notwendigkeit globaler Sanktionslisten: Sicherheitsmaßnahmen im Fokus

Die aktuellen globalen Konflikte und Krisen, angefangen bei Afghanistan und dem IS bis hin zum Ukraine-Krieg und den jüngsten Angriffen der HAMAS auf Israel, verdeutlichen die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung und Eindämmung unterstützender Aktivitäten. In diesem Kontext hat die Europäische Union eine Terrorismus- und Embargoverordnung erlassen, die Unternehmen, die auf diesen Listen aufgeführt sind, Geschäftsbeziehungen untersagt. Noch striktere Embargovorschriften gelten in den USA, die nicht nur bestimmte Länder wie den Iran, Nordkorea und Syrien betreffen, sondern auch Sanktionen gegen den Handel mit Russland einschließen. Darüber hinaus sind Embargolisten aus Großbritannien und anderen Ländern von erheblicher Bedeutung.

Die Einhaltung dieser Vorschriften ist entscheidend, da Verstöße empfindliche Geldstrafen und den Ausschluss vom Handel nach sich ziehen können. Dies bedeutet, dass Unternehmen, die international Geschäfte tätigen, nicht nur ihre Kunden auf Sanktionslisten überprüfen müssen, sondern auch ihre Lieferanten. Sanktionen können zur Folge haben, dass Geschäftsbeziehungen zu gelisteten Unternehmen nicht gestattet sind. Daher ist es erforderlich, auch die Transportunternehmen zu überprüfen, die die Waren zu den Kunden transportieren.

Optimale Compliance und Risikominimierung durch IT-gestützte Verfahren

Solche Überprüfungen sind äußerst komplex und erfordern idealerweise den Einsatz von IT-gestützten Systemen wie der KYC Software. Bei der Aufnahme neuer Kunden oder Lieferanten ist es essenziell, sofort festzustellen, ob diese auf Sanktionslisten stehen, was eine Geschäftsbeziehung im Vorfeld verhindert. Diese Sanktionslisteninformationen sind aufgrund ihrer verschiedenen Herkunftsländer und der ständigen Aktualisierungen besonders komplex. Daher ist es ratsam, auf Informationsdienstleister zurückzugreifen, die diese Informationen bündeln und ständig auf dem neuesten Stand halten.

Allerdings genügt eine einmalige Prüfung nicht. Kunden- und Lieferantenbeziehungen müssen kontinuierlich überwacht werden, da sich Listeneinträge ändern können. Daher ist ein IT-gestütztes Monitoring dieser Daten unerlässlich.

IT-Lösungen können automatisch prüfen, ob es in den Kundendaten oder bei Lieferanten Übereinstimmungen mit den geprüften Sanktionslisten gibt. Treffer werden den entsprechenden Mitarbeitern zur Überprüfung vorgelegt, da nicht alle Treffer eindeutig sind. In der Regel folgt auf diese automatisierte Prüfung eine manuelle Überprüfung, die jedoch nur einen kleinen Teil der geprüften Unternehmen betrifft.

Wenn bereits eine Überprüfung auf Sanktionslisten durchgeführt wird, empfiehlt es sich, auch eine Überprüfung auf Handel mit politisch exponierten Personen vorzunehmen. Hierfür gibt es ebenfalls entsprechende Listen. Die Einhaltung dieser Maßnahmen dient der Vermeidung von Bestechung und trägt dazu bei, dass Ihr Unternehmen keine Sanktionen für Handelsbeziehungen riskiert, was erhebliche Einschränkungen mit sich bringen kann.

Die Implementierung dieser Verfahren ermöglicht es Ihrem Unternehmen, umfassende Prüfungen Ihrer Geschäftspartner in einer koordinierten Weise durchzuführen, insbesondere im Bereich des Kreditmanagements. Damit tragen Sie aktiv zur Risikominimierung und zur Einhaltung internationaler Vorschriften bei.

Über den Autor
Prof. Dr. Matthias Schumann

Seit 1991 hat Prof. Dr. Matthias Schumann eine Professur für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik (Professur für Anwendungssysteme und E-Business) an der Universität Göttingen inne. Er leitet auch das gemeinsame Rechenzentrum der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und der Sozialwissenschaftlichen Fakultät.
Er ist Gesellschafter der Prof. Schumann GmbH.

In der Forschung beschäftigt sich Prof. Schumann unter anderem mit Informationssystemen bei Finanzdienstleistern und Systemen zum Kreditmanagement sowie Fragen zum Wissens- und Bildungsmanagement. Prof. Schumann verfügt über vielfältige Erfahrungen in der Beratung von Unternehmen, umfangreiche Vortragstätigkeiten und über mehr als 350 Veröffentlichungen.

Universität Göttingen

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