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Wirtschaftsklima 2025: Positive Signale vs. Geopolitische Risiken

In diesem Video analysieren wir das aktuelle wirtschaftliche Klima in Deutschland 2025: Warum positive Signale für Planungssicherheit und Investitionen sorgen – und warum gleichzeitig steigende geopolitische Risiken Unternehmen vor neue Herausforderungen stellen.
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, Prof. Dr. Matthias Schumann

Verbessertes wirtschaftliches Klima aber höhere geopolitische Risiken?

Betrachtet man die Untersuchungen zum wirtschaftlichen Klima in Deutschland, so sind diese mit hohen Erwartungen an die Regierungen geknüpft. Es gibt viele Forderungen an die Politik, von denen sicherlich nur ein Teil erfüllt werden kann. Daneben laufen Teile der Politik selber in die Gefahr, immer neue Forderungen und Deckungswünsche für reale oder vermeintliche Defizite oder Missstände in einzelnen Bereichen zu erheben. Die Regulierung durch Marktmechanismen tritt dabei häufig in den Hintergrund. 

Erste positive Signale

Es gibt nun erste positive Signale, die genutzt werden müssen, um Planungssicherheit für wirtschaftliche Akteure zu schaffen und so auch Investitionen der Wirtschaft zu fördern. Ein bloßes Stopfen von erkannten Lücken wird dagegen zu Zersplitterung und keiner dauerhaften Erholung führen. Die Themen Energie(preise), marode Infrastruktur, Förderungen von Wohnungsbau sowie Förderung beim anwendungsbezogenen Auf- und Ausbau neuer Technologien sind dabei besonders wichtig. Auch die Rüstungsinvestitionen werden einen positiven Effekt haben, wenn europäisch gekauft wird – wovon dann auch Zulieferbetriebe profitieren – und nicht nur in den USA oder Asien zugekauft wird. Erfahrungen zeigen, dass der Abbau von Regulierung als ein weiteres wichtiges Ziel dagegen viel länger dauert, sicherlich auch deshalb, weil sich ja damit auch Teile der Ministerialbürokratie selber überflüssig machen. Wir werden sehen, dass es noch Zeit braucht, bis diese Maßnahmen greifen. Bis dahin und auch danach werden es Unternehmen mit Liquiditätsengpässen nach wie vor schwer haben.

Verstärkende geopolitische Risiken

Im internationalen Geschäft sind dagegen die sich verstärkenden geopolitischen Risiken zu beachten. Durch die jüngsten Entwicklungen ist auch die Terrorgefahr gestiegen. Politische Risiken nehmen damit einen größeren Stellenwert in der Gesamtbeurteilung ein. Insgesamt höhere Risiken, Ausfall von Lieferanten oder auch Kunden, veränderte Liefer- und Logistikbeziehungen und auch drastische Preisänderungen können die Folge sein. So würde z. B. eine Blockade der Straße von Hormus Europa bei den Logistikkosten schwer treffen. Hier kann man nur hoffen, dass sich die Lage dort kurzfristig eher wieder entspannt. Die Luftfahrt ist ja auch deutlich eingeschränkt. Internationale große Investitionen z. B. im vorderen Orient werden damit teilweise ebenfalls in Frage gestellt, zumindest zeitlich verzögert. Ebenso stellt sich die Frage, wie sich internationale Sanktionslisten weiterentwickeln. Dieses schafft zusätzliche Unsicherheiten. Damit verbunden sind neue Rahmenbedingungen, die es bei der Beurteilung von Kunden und Lieferanten zu berücksichtigen gilt. Hier können auch tagaktuelle Entwicklungen direkten Einfluss auf die Beurteilung haben. Daher gilt es, das Portfolio der betroffenen Geschäftspartner möglichst eng zu monitoren. Risikoorientierte Klassifikationen der Kunden und Lieferanten, die aufzeigen, in welchen Bereichen die Geschäftspartner betroffen sein könnten, können hier helfen.