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Widersprüche am Arbeitsmarkt?

Erfahren Sie mehr über die Ursachen des aktuellen Stellenabbaus auf dem Arbeitsmarkt. Welche Branchen sind besonders betroffen und welche Auswirkungen könnten folgen? Lesen Sie mehr in der neuen Ausgabe von SCHUMANN Insights.
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, Prof. Dr. Matthias Schumann

Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt

Die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich durch einen bedenklichen Trend: Große Konzerne kündigen massiven Stellenabbau an, und die Automobil- und -zulieferindustrie sowie die Chemische Industrie sind besonders betroffen. Sogar Unternehmen wie Miele und SAP im IT-Bereich verzeichnen Entlassungen, obwohl dieser normalerweise von Arbeitskräftemangel geprägt ist. Strukturelle Veränderungen in der globalen Wirtschaft spielen hierbei eine Rolle.

Gehaltsverhandlungen und Streiks

Gleichzeitig stehen verschiedene Branchen vor Lohn- und Gehaltsverhandlungen, begleitet von Streiks. Besonders betroffen sind der Verkehrssektor mit Bahn- und Fluggesellschaften sowie der Servicebereich mit Forderungen des Bodenpersonals. Auch im Gesundheits- und Pflegebereich sowie der öffentlichen Verwaltung werden kräftige Gehaltsforderungen laut.

Mangelnde Arbeitskräfte in bestimmten Sektoren

Dem gegenüber stehen Sektoren wie das Baugewerbe, das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie der Einzelhandel, in denen Fachkräfte fehlen. Dies wirft die Frage auf, wie sich dies auf die Wirtschaft auswirken wird und ob eine Umorientierung des Arbeitskräftepotenzials erfolgen wird.

Ein Teil des Arbeitskräftemangels ist auf die demografische Entwicklung zurückzuführen, die zu weniger inländischen Arbeitskräften führt. Automatisierung ist eine mögliche Lösung, wird aber allein nicht ausreichen. Zuwanderung wird benötigt, um langfristig die wirtschaftliche Leistung aufrechtzuerhalten.

Herausforderungen bei Stellenabbau und Gehaltssteigerungen

Der Stellenabbau in bestimmten Branchen gestaltet sich schwierig, da spezifisches Fachwissen nicht einfach transferierbar ist. Dies führt zu Vorruhestandsregelungen und Umschulungsmaßnahmen, die zusätzliche Belastungen für die Sozialsysteme bedeuten. Gehaltssteigerungen könnten zu höheren Gehältern führen, doch wenn das zusätzliche Geld nur für grundlegende Ausgaben verwendet wird, wird der wirtschaftliche Impuls ausbleiben.

Risiken und Maßnahmen

Gehaltssteigerungen könnten zu Kostensteigerungen für Unternehmen führen und eine negative Lohn-Preis-Spirale mit Konjunkturdämpfungseffekten auslösen. Globale Kostenunterschiede könnten die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen. Maßnahmen wie sinkende Unternehmenssteuern und Investitionsanreize könnten helfen, ebenso wie gezielte Subventionen für Anpassungsprozesse.

Blick in die Zukunft

Es bedarf einer strategischen Herangehensweise, um die Wirtschaft zu stabilisieren und den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Technologischer Fortschritt kann helfen, jedoch sollten kurzfristige Lohnsteigerungen nicht zu Verbesserungen des Lebensstandards führen. Die Zusammenarbeit zwischen Regierung, Unternehmen und Arbeitnehmern wird entscheidend sein, um diesen Herausforderungen zu begegnen und langfristig positive Veränderungen zu bewirken.

Über den Autor
Prof. Dr. Matthias Schumann

Seit 1991 hat Prof. Dr. Matthias Schumann eine Professur für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik (Professur für Anwendungssysteme und E-Business) an der Universität Göttingen inne. Er leitet auch das gemeinsame Rechenzentrum der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und der Sozialwissenschaftlichen Fakultät.
Er ist Gesellschafter der Prof. Schumann GmbH.

In der Forschung beschäftigt sich Prof. Schumann unter anderem mit Informationssystemen bei Finanzdienstleistern und Systemen zum Kreditmanagement sowie Fragen zum Wissens- und Bildungsmanagement. Prof. Schumann verfügt über vielfältige Erfahrungen in der Beratung von Unternehmen, umfangreiche Vortragstätigkeiten und über mehr als 350 Veröffentlichungen.

Universität Göttingen

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